Pflegefachkraft gehalt

Pflegefachkraft gehalt

Pflegefachkraft gehalt

Pflegefachkräfte sind das Rückgrat unserer Gesundheitsversorgung – egal ob im Krankenhaus, im Seniorenheim oder bei der Betreuung zu Hause. Sie kümmern sich mit viel Herzblut um das Wohl von Menschen, übernehmen medizinische Aufgaben und tragen große Verantwortung. Doch stellt sich vielen die Frage: Was verdient man eigentlich als Pflegefachkraft in Deutschland?

In diesem Artikel bekommst du einen klaren Überblick über das Gehalt von Pflegefachkräften. Wir zeigen dir, was du durchschnittlich erwarten kannst, wie Berufserfahrung, Arbeitgebergröße und Region dein Gehalt beeinflussen – und wie du dich durch Weiterbildung weiterentwickeln und mehr verdienen kannst.

Was ist eine Pflegefachkraft – und was machen sie genau?

Seit der Reform 2020 fasst der Beruf der Pflegefachkraft die bis dahin getrennten Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege zusammen. Die sogenannte generalistische Ausbildung ermöglicht dir danach den Einsatz in nahezu allen stationären und ambulanten Bereichen der Pflege – ein echtes Allround-Talent also.

Typische Aufgaben einer Pflegefachkraft sind zum Beispiel:

  • Unterstützung bei Körperpflege, Essen und Bewegung
  • Durchführung ärztlich verordneter Maßnahmen (z. B. Verbandswechsel, Blutdruckmessung, Injektionen)
  • Dokumentation des Pflegeprozesses
  • Kommunikation mit Ärzt:innen, Therapeut:innen und Angehörigen
  • Psychosoziale Begleitung – oft in sehr sensiblen Situationen

Ein Job, der sowohl Fachwissen als auch Empathie und Belastbarkeit verlangt.

Pflegefachkraft Gehalt – Wie viel verdient man im Schnitt?

Laut aktueller Daten liegt das durchschnittliche Pflegefachkraft-Gehalt in Deutschland bei etwa 4.223 Euro brutto im Monat – das entspricht rund 52.369 Euro brutto im Jahr (bei einer 40-Stunden-Woche). Dabei handelt es sich um den sogenannten Medianwert, also die Mitte aller Gehaltsangaben:

  • Unteres Viertel: 3.782 Euro (rund 46.900 Euro jährlich)
  • Oberes Viertel: 4.716 Euro (etwa 58.476 Euro jährlich)

Doch Achtung: Solche Durchschnittswerte sind gute Orientierung, können aber je nach Situation stark abweichen.

Wie beeinflusst Berufserfahrung dein Gehalt?

Je länger du im Beruf bleibst, desto mehr kannst du verdienen – das ist auch in der Pflege so. Die Gehaltsspanne nach Berufserfahrung sieht in etwa so aus:

Berufserfahrung Monatsbrutto (€) Jahresbrutto (€)
Weniger als 3 Jahre 3.724 46.172
3 bis 6 Jahre 3.803 47.154
7 bis 9 Jahre 3.906 48.435
Mehr als 9 Jahre 4.229 52.443

Erfahrene Pflegekräfte übernehmen oft mehr Verantwortung – etwa als Teamleitung oder Bezugspflegeperson – und das macht sich auf dem Gehaltszettel bemerkbar.

Große Klinik oder kleiner Pflegedienst: Macht das einen Unterschied?

Ja – und zwar einen ziemlich deutlichen. Die Größe deines Arbeitgebers kann sich spürbar auf dein Gehalt auswirken:

Unternehmensgröße Monatsbrutto (€) Jahresbrutto (€)
Unter 100 Mitarbeitende 3.824 47.418
101 bis 1.000 Mitarbeitende 4.354 53.994
1.001 bis 20.000 4.748 58.877
Über 20.000 Mitarbeitende 4.852 60.165

Warum ist das so? Größere Einrichtungen – zum Beispiel Kliniken mit Tarifbindung – zahlen oft nach TVöD oder anderen transparenten Entgeltsystemen. Zudem bieten sie dir häufig mehr Entwicklungsmöglichkeiten und Zusatzleistungen.

Wo verdient man als Pflegefachkraft am besten? Der große Bundesländer-Vergleich

Nicht überall in Deutschland wird gleich viel bezahlt. Vor allem zwischen Ost und West gibt es nach wie vor spürbare Unterschiede beim Pflege-Gehalt:

Bundesland Monatsbrutto (€) Jahresbrutto (€)
Baden-Württemberg 4.422 54.836
Bayern 4.316 53.513
Hamburg 4.352 53.963
Hessen 4.392 54.463
Berlin 4.072 50.496
Nordrhein-Westfalen 4.238 52.558
Sachsen-Anhalt 3.684 45.676
Mecklenburg-Vorpommern 3.631 45.026

Tendenziell gilt: In Süd- und Westdeutschland verdienen Pflegefachkräfte mehr – was jedoch oft mit höheren Lebenshaltungskosten einhergeht.

Wo arbeiten Pflegefachkräfte eigentlich überall?

Pflege ist nicht gleich Pflege – und dein Einsatzort beeinflusst nicht nur dein Alltag, sondern oft auch dein Einkommen. Diese Einrichtungen kommen für dich infrage:

  • Kliniken und Krankenhäuser
  • Senioren- und Pflegeheime
  • Rehabilitationszentren
  • Ambulante Pflegedienste
  • Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
  • SAPV-Teams oder Hospize
  • Häusliche Intensivpflege

Gerade spezialisierte Pflegebereiche – wie etwa die Intensivpflege – bieten häufig bessere Gehälter oder Schichtzulagen.

Ausbildung, Karriere und Weiterbildung: So investierst du in deine Zukunft

Du willst Pflegefachkraft werden? Dann solltest du Folgendes mitbringen:

  • Einen mittleren Schulabschluss
  • Ein ärztliches Gesundheitszeugnis
  • Freude am Umgang mit Menschen – auch in belastenden Situationen

Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet an einer Berufsfachschule für Pflege mit praktischen Einsätzen statt.

Danach gibt es viele Möglichkeiten, noch mehr aus deiner Karriere zu machen – und dein Gehalt zu steigern:

  1. Weiterbildung zur Fachkraft für Intensiv- oder Palliativpflege
  2. Qualifikation als Wundexperte oder Praxisanleiter
  3. Übernahme von Leitungsfunktionen (z. B. Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung)
  4. Ein Studium im Bereich Pflegepädagogik, Pflegewissenschaften oder Pflegemanagement

Viele Arbeitgeber fördern Fortbildungen finanziell oder bieten sie intern an – es lohnt sich, nachzufragen.

Fazit: Pflegefachkraft – Ein Beruf mit Sinn, Sicherheit und Potenzial

Pflegefachkräfte stehen jeden Tag für die Gesundheit und Würde anderer Menschen ein – und verdienen dafür Respekt, Wertschätzung und ein faires Gehalt. Auch wenn die Debatte um bessere Bezahlung andauert: Erste Fortschritte sind bereits sichtbar, vor allem bei öffentlichen Arbeitgebern und in tarifgebundenen Einrichtungen.

Mit steigender Berufserfahrung, gezielter Weiterbildung und einem selbstbewussten Auftreten in Gehaltsverhandlungen kannst du in der Pflege nicht nur erfüllende Arbeit leisten, sondern auch gut verdienen.

Tipp: Nutze Gehaltsvergleiche und vergleiche dich mit anderen Pflegekräften in deiner Region. Der Austausch mit Kolleg:innen oder ein Gespräch mit der Gewerkschaft kann dir helfen, besser für dich selbst einzustehen – denn du hast es verdient.

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