Pilot gehalt
Der Beruf des Piloten gilt nicht nur als faszinierend und anspruchsvoll, sondern verspricht auch ein attraktives Gehalt. Doch wie viel verdient ein Pilot in Deutschland wirklich? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren wie Erfahrung, Arbeitgeber, Region und Spezialisierung ab.
Wie viel verdient ein Pilot durchschnittlich?
Der durchschnittliche Bruttoverdienst eines Piloten in Deutschland beträgt etwa 113.600 Euro jährlich bzw. circa 9.160 Euro monatlich. Dies ist ein Medianwert – das heißt, die Hälfte aller Piloten verdient mehr, die andere weniger.
- Unteres Gehaltsquartil: 132.700 € jährlich (10.700 €/Monat)
- Oberes Gehaltsquartil: 155.000 € jährlich (12.500 €/Monat)
Diese Zahlen beziehen sich auf Vollzeitbeschäftigungen mit einer 40-Stunden-Woche und sind unabhängig von der Fluglinie oder der konkreten Position innerhalb des Unternehmens.
Wie Berufserfahrung das Gehalt beeinflusst
Die Erfahrung hat großen Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Mit zunehmender Flugpraxis steigen auch die Löhne:
| Berufserfahrung | Jahresgehalt | Monatsgehalt |
|---|---|---|
| Weniger als 3 Jahre | 121.800 € | 9.820 € |
| 3–6 Jahre | 123.050 € | 9.920 € |
| 7–9 Jahre | 124.800 € | 10.060 € |
| Mehr als 9 Jahre | 132.490 € | 10.680 € |
Der Wechsel vom Co-Piloten zum Kapitän geht meist mit einer signifikanten Gehaltserhöhung einher.
Unternehmensgröße macht einen Unterschied
Größere Fluggesellschaften zahlen tendenziell besser, was sich auch in den Durchschnittsgehältern bemerkbar macht:
| Unternehmensgröße | Jahresgehalt | Monatsgehalt |
|---|---|---|
| Unter 100 Mitarbeiter | 111.230 € | 8.970 € |
| 101–1.000 Mitarbeiter | 134.210 € | 10.820 € |
| 1.001–20.000 Mitarbeiter | 152.120 € | 12.270 € |
| Über 20.000 Mitarbeiter | 156.960 € | 12.660 € |
Arbeitgeber wie Lufthansa oder Eurowings bieten oft zusätzliche Vorteile wie Altersvorsorge, Arbeitsplatzsicherheit und moderne Infrastruktur.
Region ist nicht gleich Region – Gehaltsunterschiede nach Bundesland
Regionale Unterschiede spielen auf dem Pilotenmarkt ebenfalls eine Rolle. In wirtschaftlich starken Süd-Bundesländern verdienen Flugzeugführer im Schnitt besser:
| Bundesland | Monatsgehalt | Jahresgehalt |
|---|---|---|
| Baden-Württemberg | 11.210 € | 138.960 € |
| Hessen | 11.130 € | 138.015 € |
| Hamburg | 11.030 € | 136.750 € |
| Bayern | 10.940 € | 135.610 € |
| Berlin | 10.320 € | 127.960 € |
| Sachsen-Anhalt | 9.340 € | 115.750 € |
| Thüringen | 9.430 € | 116.950 € |
Insbesondere Städte mit großen Flughäfen oder Airline-Sitzen bieten gute Karriereaussichten.
Spezialisierung zahlt sich (nicht immer) aus
Piloten finden in verschiedenen Einsatzgebieten Beschäftigung – je nach Spezialisierung schwanken die Gehälter deutlich:
| Spezialisierung | Monatsgehalt | Jahresgehalt |
|---|---|---|
| Linienpilot/Kapitän | bis 12.500 € | bis 150.000 € |
| Hubschrauberpilot | 10.700 € | 132.700 € |
| Co-Pilot | 7.490 € | 92.900 € |
| Kampfpilot (z. B. Bundeswehr) | 5.400 € | 66.990 € |
| Drohnenpilot | 4.160 € | 51.610 € |
Zivil angestellte Linienpiloten verdienen am meisten. Im öffentlichen Dienst fallen Gehälter zwar niedriger aus, dafür sind sie oft mit Vorteilen wie Sicherheit und Struktur verbunden.
Wie wird man Pilotin oder Pilot?
Der Einstieg in die Luftfahrtbranche erfordert eine anspruchsvolle Ausbildung. Diese dauert in der Regel ein bis zwei Jahre und endet mit dem Erwerb der Airline Transport Pilot Licence (ATPL).
Grundvoraussetzungen:
- Mindestalter: 17 Jahre
- Medizinische Tauglichkeit (Medical Class 1)
- Polizeiliches Führungszeugnis
- Erste-Hilfe-Zertifikat
- Gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und Englisch
Je nachdem, ob die Ausbildung über eine Flugschule oder direkt bei einer Airline erfolgt, variieren die Kosten und Inhalte leicht.
Was machen Piloten eigentlich den ganzen Tag?
Die Arbeit im Cockpit geht weit über das reine Fliegen hinaus. Piloten tragen eine große Verantwortung und folgen klar geregelten Abläufen:
- Flugplanung (z. B. Route, Treibstoff, Wetter)
- Technik-Checks und Sicherheitsvorbereitungen
- Abstimmung mit der Flugsicherung
- Überwachung des Flugverlaufs
- Reaktion auf Notfälle
- Führung des Bordpersonals und Betreuung der Passagiere
Im Ernstfall kommt es auf schnelle, präzise Entscheidungen an – der Beruf verlangt volle Konzentration und Belastbarkeit.
Wo kommen Piloten zum Einsatz?
Piloten arbeiten in ganz unterschiedlichen Berufssparten:
- Linien- und Charterfluggesellschaften
- Geschäftsfliegerei und Privatflugzeuge
- Luftrettung und Krankentransport
- Öffentlicher Dienst (z. B. Polizei, Zoll, Bundeswehr)
- Flugschulen und Ausbildungszentren
- Sonderdienste wie Katastrophenschutz oder Vermessungsflüge
Jedes Einsatzgebiet bringt spezielle Arbeitszeiten, Anforderungen und Gehaltsperspektiven mit sich.
Gute Aussichten für angehende Piloten
Die Luftfahrtbranche wächst stetig – neue Airlines kommen auf den Markt, und internationale Reisen nehmen wieder zu. Das schafft neue Chancen für qualifizierte Pilotinnen und Piloten.
Die Anforderungen bleiben hoch, aber Engagement und Belastbarkeit werden überdurchschnittlich gut vergütet. Wer technisches Verständnis und Verantwortungsbewusstsein mitbringt, wird hier fündig.
Fazit: Pilot – Traumberuf mit Top-Gehalt
Fliegen lernen kostet Einsatz – finanziell und zeitlich. Aber es lohnt sich: Mit einem durchschnittlichen Einkommen von über 110.000 Euro im Jahr gehört der Pilot zu den Top-Verdienern in Deutschland.
Ganz gleich, ob als Linienflieger, Rettungspilot oder Fluglehrer – Technikfans mit Nervenstärke und Verantwortungsbereitschaft erwartet eine erfüllende Karriere.
Tipp: Ein regelmäßiger Gehaltsvergleich oder Marktwert-Check hilft, das persönliche Potenzial besser auszuschöpfen und bei Gehaltsverhandlungen optimal vorbereitet zu sein.
