Elektriker gehalt
Elektriker – ohne sie läuft in unserem Alltag buchstäblich nichts. Von der Steckdose im Wohnzimmer bis zur industriellen Automatisierung: Elektriker sorgen dafür, dass Strom sicher und zuverlässig fließt. Doch wie steht es eigentlich um das Gehalt in diesem Beruf? Wie viel verdient ein Elektriker in Deutschland wirklich – und wovon hängt das Einkommen ab?
In diesem Beitrag bekommst du einen umfassenden Überblick über das durchschnittliche Gehalt von Elektrikern, Einflussfaktoren wie Berufserfahrung und Region sowie Tipps zur Weiterentwicklung und möglichen Gehaltssprüngen.
Durchschnittliches Gehalt eines Elektrikers: Was ist drin?
Das durchschnittliche Bruttogehalt eines Elektrikers in Deutschland liegt bei rund 49.738 Euro pro Jahr – das entspricht etwa 4.011 Euro im Monat bei einer 40-Stunden-Woche. Doch wie bei vielen Berufen ist diese Zahl nur ein Richtwert. Ein Viertel verdient weniger als 44.422 Euro, ein weiteres Viertel über 55.689 Euro jährlich – abhängig von verschiedenen Faktoren.
Was bedeutet das konkret?
Elektriker mit weniger Erfahrung oder in kleineren Betrieben starten oft am unteren Ende der Skala. Wer hingegen in großen Unternehmen arbeitet, nach vielen Jahren Berufserfahrung oder zusätzlich qualifiziert ist (z. B. als Elektromeister), kann deutlich mehr verdienen.
Gehalt nach Berufserfahrung: Übung macht den Meister – auch finanziell
Wie in vielen handwerklichen und technischen Berufen zahlt sich Berufserfahrung aus. Der Gehaltsanstieg mit wachsender Praxis ist klar erkennbar:
Berufserfahrung | Jahresgehalt (brutto) | Monatsgehalt (brutto) |
---|---|---|
Weniger als 3 Jahre | ca. 43.323 € | 3.494 € |
3–6 Jahre | ca. 44.613 € | 3.598 € |
7–9 Jahre | ca. 46.255 € | 3.730 € |
Mehr als 9 Jahre | ca. 50.592 € | 4.080 € |
Spätestens nach rund 10 Jahren Erfahrung knacken viele die 50.000-Euro-Marke – besonders dann, wenn zusätzliche Qualifikationen ins Spiel kommen.
Regionale Unterschiede: Wo verdienen Elektriker am meisten?
Das Gehalt eines Elektrikers variiert auch je nach Bundesland. Wirtschaftsstarke Regionen im Süden Deutschlands zahlen in der Regel mehr als östliche Bundesländer.
Durchschnittsgehälter im Vergleich:
- Baden-Württemberg: 52.081 €
- Bayern: 50.823 €
- Hessen: 51.726 €
- Nordrhein-Westfalen: 49.917 €
- Berlin: 47.958 €
- Sachsen: 43.877 €
- Mecklenburg-Vorpommern: 42.763 €
Der Trend ist eindeutig: In Süddeutschland und Ballungsgebieten fällt das Gehalt oft deutlich höher aus.
Unternehmensgröße: Kleinbetrieb oder Großkonzern?
Wie groß der Arbeitgeber ist, macht ebenfalls einen Unterschied beim Gehalt:
- Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitenden: Ø 46.144 €
- Mittelständische Unternehmen (101–1.000 MA): Ø 52.346 €
- Große Unternehmen (1.001–20.000 MA): Ø 56.938 €
- Konzerne mit über 20.000 Mitarbeitenden: Ø 61.643 €
Größere Firmen bieten nicht nur ein attraktiveres Gehalt, sondern oft auch Zusatzleistungen wie Boni oder betriebliche Altersvorsorge – ein klarer Pluspunkt auf dem Arbeitsmarkt.
Was macht ein Elektriker eigentlich?
Elektriker – oder offiziell: Elektroniker – kümmern sich um Planung, Installation, Wartung und Reparatur elektrischer Anlagen. Ihre Einsatzorte sind vielfältig: Vom Neubau über Industrieanlagen bis hin zu Netzbetreibern oder Servicediensten.
Typische Aufgabenbereiche:
- Elektroinstallationen in Neu- und Bestandsbauten
- Wartung und Reparatur elektrischer Geräte und Systeme
- Arbeit an Trafostationen, Stromverteilern und Netzwerken
- Montage von Sicherheits- und Überwachungstechnik
- Kundenberatung und technischer Support
Ein abwechslungsreicher Beruf, der technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und Präzision erfordert.
Ausbildung und Weiterbildung: Der Weg zum gut verdienenden Elektriker
Seit der Reform der Elektroberufe 2003 wird die klassische Ausbildung zum „Elektriker“ unter verschiedenen Fachrichtungen geführt. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel 3,5 Jahre. Beliebte Fachrichtungen sind:
- Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik
- Elektroniker/in für Automatisierungstechnik
- Elektroniker/in für Informations- und Telekommunikationstechnik
- Industrieelektriker/in
- Betriebselektriker/in
Wie kann man sich weiterentwickeln?
Für Elektriker mit Ambitionen gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten:
- Elektromeister/in
- Technische Fach- oder Führungskraft
- Verantwortliche Elektrofachkraft (VEFK)
- Studium im Bereich Elektrotechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen
Weiterbildung zahlt sich aus – nicht nur fachlich, sondern auch finanziell.
Gehaltsvergleich mit ähnlichen Berufen
Wer über den Tellerrand schaut, stellt fest: Mit einer Zusatzqualifikation sind teils deutliche Gehaltszuwächse drin.
Beruf | Jahresgehalt (brutto) | Monatsgehalt (brutto) |
---|---|---|
Elektroplaner/in | ca. 64.354 € | 5.190 € |
Elektromeister/in | ca. 62.077 € | 5.006 € |
VEFK | ca. 62.552 € | 5.044 € |
Elektroniker/in | ca. 49.738 € | 4.011 € |
Elektrotechniker/in | ca. 49.738 € | 4.011 € |
Ein Karriereweg lohnt sich also vielfach, nicht nur zur fachlichen Weiterentwicklung – sondern auch, wenn es ums Gehalt geht.
Fazit: Lohnt sich der Beruf des Elektrikers?
Kurz gesagt: Ja. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von knapp 50.000 Euro bietet der Beruf des Elektrikers finanzielle Stabilität – und wer sich weiterbildet oder in wirtschaftsstarken Regionen arbeitet, kann auf ein noch höheres Einkommen hoffen.
Der große Vorteil: Elektriker sind gefragter denn je – sei es durch die Energiewende, den Ausbau von Ladeinfrastruktur, Smarthome-Systeme oder Digitalisierung im Handwerk. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften wächst stetig.
Du bist technikbegeistert, arbeitest gerne praktisch und suchst nach einem Beruf mit Zukunft? Dann ist der Weg als Elektriker genau das Richtige – mit guten Verdienstmöglichkeiten und spannenden Karrierechancen.