Wirtschaftsprüfer gehalt

Wirtschaftsprüfer gehalt

Wirtschaftsprüfer gehalt

Der Beruf des Wirtschaftsprüfers zählt zu den gefragtesten und angesehensten Jobs in der Finanzwelt. Warum? Weil Wirtschaftsprüfer entscheidend dazu beitragen, dass Unternehmen nachvollziehbar und transparent wirtschaften. Doch neben diesem hohen Maß an Verantwortung stellt sich für viele eine zentrale Frage: Wie viel verdient ein Wirtschaftsprüfer oder eine Wirtschaftsprüferin eigentlich in Deutschland?

In diesem Artikel erfährst du, wie das Gehalt wirklich aussieht, welche Faktoren es beeinflussen – und warum sich der Weg in diesen Beruf nicht nur aus Leidenschaft für Zahlen, sondern auch finanziell lohnt.

Wie hoch ist das Gehalt als Wirtschaftsprüfer?

Ganz konkret: Das durchschnittliche Bruttogehalt eines Wirtschaftsprüfers in Deutschland liegt bei rund 90.265 Euro pro Jahr – also etwa 7.279 Euro im Monat. Dabei handelt es sich um den Medianwert bei einer 40-Stunden-Woche. Je nach Hintergrund und Rahmenbedingungen kann das Einkommen allerdings auch deutlich abweichen.

Gehaltsspanne im Überblick

  • Unteres Gehaltsquartil: ca. 79.392 € jährlich (6.403 € monatlich)
  • Oberes Gehaltsquartil: ca. 102.626 € jährlich (8.276 € monatlich)

Das bedeutet: 50 % der Gehälter liegen innerhalb dieser Spanne – aber es gibt klare Ausreißer nach oben und unten.

Gehalt als Wirtschaftsprüfer: Welche Faktoren spielen eine Rolle?

Nicht alle Wirtschaftsprüfer verdienen gleich. Erfahrungsjahre, Unternehmensgröße, Arbeitsort und Spezialisierungen machen einen großen Unterschied – finanziell wie beruflich.

1. Berufserfahrung: Je mehr du weißt, desto besser verdienst du

  • Weniger als 3 Jahre Erfahrung: ca. 73.852 € jährlich
  • 3–6 Jahre: ca. 77.308 €
  • 7–9 Jahre: ca. 81.883 €
  • Über 9 Jahre: ca. 96.111 €

Mit wachsender Erfahrung übernehmen Wirtschaftsprüfer mehr Verantwortung, komplexere Mandate – und natürlich auch mehr Gehalt.

2. Größe des Unternehmens: Big Player, Big Salary?

  • < 100 Mitarbeitende: ca. 87.066 €
  • 101–1.000 Mitarbeitende: ca. 94.362 €
  • 1.001–20.000 Mitarbeitende: ca. 99.563 €
  • > 20.000 Mitarbeitende: ca. 108.831 €

Besonders in den großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – den sogenannten „Big Four“ – sind die Gehaltsaussichten überdurchschnittlich gut.

3. Regionale Unterschiede: Wo verdient man am meisten?

  • Baden-Württemberg: ca. 94.517 €
  • Hessen: ca. 93.873 €
  • Hamburg: ca. 93.011 €
  • Bayern: ca. 92.235 €
  • Sachsen-Anhalt: ca. 78.729 €
  • Mecklenburg-Vorpommern: ca. 77.607 €

In wirtschaftsstarken Regionen wie Bayern oder Baden-Württemberg sind die Durchschnittsgehälter für Wirtschaftsprüfer besonders hoch.

Was macht ein Wirtschaftsprüfer eigentlich genau?

Ein Wirtschaftsprüfer prüft – wie der Name schon sagt – Jahresabschlüsse und Finanzberichte von Unternehmen. Doch das ist längst nicht alles: Die Tätigkeit ist abwechslungsreich und geht weit über das bloße „Kontrollieren von Zahlen“ hinaus.

Typische Aufgaben:

  • Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen
  • Analyse von Bilanzen und Geschäftsberichten
  • Wirtschaftliche Bewertung von Unternehmen
  • Steuerliche Beratung
  • Erstellung von Steuererklärungen
  • Vertretung vor Ämtern oder Gerichten, etwa bei Insolvenzverfahren
  • Treuhandaufgaben, z. B. bei Erbschaften
  • Begleitung bei Unternehmensfusionen und -übernahmen

In diesem Beruf braucht man einen kühlen Kopf, ein Gespür für rechtliche Rahmenbedingungen – und ein starkes Zahlenverständnis.

Wie wird man Wirtschaftsprüfer oder Wirtschaftsprüferin?

Der Karriereweg zum/zur Wirtschaftsprüfer/-in ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon. Aber einer, der sich lohnt.

Voraussetzungen:

  • Hochschulabschluss in BWL, VWL, Jura oder verwandten Fächern
  • Mindestens 3 Jahre praktische Erfahrung in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder bei einem geprüften Wirtschaftsprüfer

Alternativ:

  • 10 Jahre Berufserfahrung in der Wirtschaftsprüfung
  • Oder 5 Jahre als Steuerberater oder Buchprüfer

Danach steht das Wirtschaftsprüfungsexamen an – ein anspruchsvolles Prüfungsverfahren mit hoher Durchfallquote. Wichtig zu wissen: Auch danach gehört lebenslanges Lernen zum Beruf. Durch regelmäßige Fortbildungen bleiben Wirtschaftsprüfer rechtlich, fachlich und steuerlich auf dem neuesten Stand.

Persönliche Voraussetzungen: Ist der Job das Richtige für mich?

Du liebst Zahlen, denkst analytisch und gehst gern strukturiert vor? Dann bringst du schon ein gutes Fundament mit. Doch das reicht noch nicht ganz.

Was du außerdem mitbringen solltest:

  • Ein hohes Maß an Diskretion und Verantwortungsbewusstsein
  • Freude an komplexen Fragestellungen
  • Kommunikationsstärke, v. a. in der Mandantenberatung
  • Ausdauer und Belastbarkeit – besonders in Prüfungsphasen

Klingt anspruchsvoll? Ist es auch. Aber genau das macht den Reiz des Berufs aus.

Wie schneidet das Wirtschaftsprüfer-Gehalt im Vergleich ab?

Im Vergleich zu anderen Berufen im Bereich Finanzen und Steuern stehen Wirtschaftsprüfer sehr gut da:

Beruf Durchschnittliches Jahresgehalt
Steuerfachangestellte ca. 42.494 €
Finanzbeamter ca. 56.860 €
Wirtschaftsprüfungsassistent ca. 55.936 €
Revisor ca. 84.919 €
Steuerberater ca. 90.265 €
Wirtschaftsprüfer ca. 90.265 €

Vor allem mit steigender Verantwortung sind Aufstiegs- und Verdienstchancen in der Wirtschaftsprüfung sehr attraktiv.

Fazit: Lohnt sich der Beruf des Wirtschaftsprüfers?

Finanziell? Ganz klar: Ja. Mit einem Einstiegsgehalt, das weit über dem Durchschnitt anderer Berufe liegt, bietet der Wirtschaftsprüfer nicht nur ein hohes Einkommen, sondern auch langfristig stabile Karrierechancen.

Fachlich? Ebenfalls ja – für alle, die Zahlen lieben, strategisch denken und eine Vorliebe für komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge haben.

Natürlich fordert der Beruf Einsatz, Präzision und kontinuierliche Weiterbildung. Aber wer bereit ist, diesen Weg zu gehen, wird mit einem spannenden Arbeitsumfeld, finanzieller Sicherheit und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten belohnt.

Ob Einsteiger oder Umsteiger – wer Wirtschaftsprüfer werden möchte, entscheidet sich für einen zukunftsfesten Beruf mit Substanz.

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