Diego Maradona Vermögen
Wenn man an Fußballgrößen denkt, fällt einem ein Name fast immer sofort ein: Diego Maradona. Der argentinische Ausnahmespieler war mehr als nur ein gigantisches Talent auf dem Spielfeld – er war ein Kulturgut, ein Held des Volkes und ein Mensch mit Ecken und Kanten. Doch so beeindruckend seine sportliche Karriere auch war, so ernüchternd fällt der Blick auf sein finanzielles Erbe aus. Denn trotz Millioneneinnahmen verstarb Maradona im Jahr 2020 mit einem vergleichsweise bescheidenen Vermögen.
Woran lag das? Und wie konnte einer der berühmtesten Fußballer der Welt am Ende so wenig auf dem Konto haben? In diesem Artikel werfen wir einen ehrlichen Blick auf Maradonas Vermögen, seine Einnahmequellen und das Vermächtnis, das er – auch jenseits von Geld – hinterlassen hat.
Wie hoch war das Vermögen von Diego Maradona?
Zum Zeitpunkt seines Todes am 25. November 2020 wurde Maradonas Vermögen auf rund 400.000 Euro geschätzt. Eine Summe, die bei vielen Fußballfans – und angesichts seines einstigen Ruhms – für Verwunderung sorgt. Schließlich hatte Maradona in seiner aktiven Laufbahn Millionen verdient, ob durch Spielergehälter, Werbedeals oder Merchandising.
Doch das Geld floss nicht nur schnell herein – es verschwand auch genauso schnell wieder.
Hohe Steuerschulden als finanzieller Bremsklotz
Ein Hauptgrund für den rapiden Wertverlust war eine massive Steuerschuld aus seiner Zeit beim SSC Neapel: Laut italienischer Behörden belief sich diese auf rund 37 Millionen Euro. Über Jahre hinweg lastete diese Summe wie ein schwerer Schatten auf Maradonas Finanzen – und hinderte ihn daran, ein Vermögen aufzubauen oder zu halten.
Womit verdiente Maradona eigentlich sein Geld?
Trotz all der Geschichten über seine Eskapaden war Maradona auch ein cleverer Geschäftsmann mit einem vielfältigen Einkommensportfolio. Hier ein Überblick über seine wichtigsten Einnahmequellen:
1. Die Profi-Karriere: Tore, Titel und Legendenstatus
Maradona startete früh – mit nur neun Jahren kickte er bereits für die Argentinos Juniors. Es folgten Stationen bei internationalen Topclubs wie dem FC Barcelona und dem SSC Neapel, wo er Kultstatus erreichte. Auch bei Weltmeisterschaften schrieb er Geschichte – wer erinnert sich nicht an das berüchtigte „Hand Gottes“-Tor 1986 gegen England?
Insgesamt absolvierte er 491 Pflichtspiele und erzielte dabei 259 Tore.
2. Werbeverträge und Sponsoring
Auch außerhalb des Rasens war Maradona gefragt. Marken weltweit rissen sich um sein Gesicht. Diese Partnerschaften brachten ihm teils Millionen ein:
- Puma: Eine jahrzehntelange Zusammenarbeit, bei der Maradona oft in Puma-Outfits zu sehen war.
- Hublot: Die Luxusuhrenmarke designte sogar eine Sonderedition – ein echtes Sammlerstück.
- Konami (PES 2018 Edition): Auch in der digitalen Welt war Maradona präsent und erhielt dafür ein großzügiges Honorar.
3. Merchandising und Buchverkäufe
Von Autobiografien über DVDs bis zu Kunstdrucken – Maradonas Gesicht war auf unzähligen Produkten zu sehen. Besonders sein 2006 veröffentlichtes Buch brachte ihm nicht nur Einnahmen, sondern auch mediale Aufmerksamkeit. Bis heute sind Fanartikel von ihm erhältlich – ein Zeichen seiner anhaltenden Beliebtheit.
4. Trainerjobs: Mehr Berufung als Beruf
Nach seinem Karriereende als Spieler wurde Maradona Trainer – mit unterschiedlichem Erfolg, aber immer großem Herzblut. Zu seinen Stationen zählten:
- Die argentinische Nationalmannschaft (2008–2010)
- Dorados de Sinaloa in Mexiko
- Gimnasia y Esgrima La Plata, sein letzter Verein
Finanziell brachte ihm das Trainerdasein nicht denselben Reichtum wie seine Spielerkarriere, aber es sicherte ein regelmäßiges Einkommen.
Warum schrumpfte Maradonas Vermögen so stark?
Es war eine Mischung vieler Faktoren: Steuernachzahlungen, hohe Lebenshaltungskosten, persönliche Krisen und ein exzessiver Lebensstil.
Exzess und Eskapaden als Geldfresser
Die Liste der Probleme ist lang: Drogenabhängigkeit, teure Rehabilitationsaufenthalte, medizinische Behandlungen und ein Hang zu Luxusgütern wie Autos, Immobilien und Reisen – all das drückte massiv auf seine Finanzen. Maradona liebte es, großzügig zu schenken – an Freunde, Familie und Wegbegleiter. Doch während sein Herz oft größer war als sein Geldbeutel, wuchs auch die Verschuldung.
Laut argentinischen Medien besaß er zum Schluss nur noch ein Haus im Wert von etwa zwei Millionen Euro, das allerdings möglicherweise belastet war.
Was bleibt? Ein überschaubares Vermögen, viele Erben
Trotz aller Erfolge hinterließ Diego Maradona ein finanziell überschaubares Erbe. Offiziell hinterließ er fünf Kinder – mit teils ungeklärten Erbschaftsansprüchen. Doch nicht alles, was zählt, ist auf einem Kontoauszug zu finden.
Markenrechte, Besitztümer und immaterieller Wert
Markenrechte, persönliche Gegenstände oder Einnahmen aus posthumen Fanartikeln könnten langfristig noch Ertrag bringen. Auch Film- und Buchrechte rund um seine bewegte Lebensgeschichte dürften Einnahmen für seine Nachkommen sichern.
Maradona – arm an Geld, reich an Legendenstatus
So gering sein finanzieller Reichtum am Ende war, so groß bleibt sein Einfluss auf die Fußballwelt. In Argentinien wird er bis heute wie ein Gott verehrt. Auf den Straßen Sprechchöre, Wandgemälde, sogar eine Kirche in seinem Namen – Maradona war, ist und bleibt eine Ikone.
Sein Vermächtnis lebt in Toren, Zitaten und Emotionen weiter. Sein Name steht für Leidenschaft, Genie – und auch für Tragik.
Und vielleicht ist das der größte Reichtum, den man hinterlassen kann.
Fazit: Diego Maradona – mehr als Zahlen und Kontostände
Diego Maradona war ein Mensch mit Licht und Schatten, Sieg und Fall, Ruhm und Leid. Sein Vermögen mag bei seinem Tod nicht beeindruckend gewesen sein – doch seine Geschichte, seine Wirkung und sein Beitrag zur Welt des Fußballs sind von unschätzbarem Wert.
Er war kein Mann für die Banken – sondern für die Herzen der Menschen. Und darin ist sein Platz bis heute sicher.