Schiedsrichter Gehalt Bundesliga
Wenn im Stadion der Ball rollt, stehen meist die Spieler im Rampenlicht – gefeiert, kritisiert, millionenschwer. Doch ohne die Männer (und Frauen) mit der Pfeife würde auf dem Platz gar nichts laufen. Schiedsrichter sorgen für Ordnung im Spiel, treffen in Sekundenbruchteilen knifflige Entscheidungen und halten dem Druck von Fans, Medien und Vereinen stand. Aber wie hoch fällt eigentlich das Gehalt eines Bundesliga-Schiedsrichters aus? Und lohnt sich der Job auch finanziell?
In diesem Artikel beleuchten wir, was Bundesliga-Schiedsrichter 2024/2025 verdienen, wie sich ihre Einkünfte zusammensetzen und wie sie im Vergleich zu internationalen Kollegen abschneiden.
Das Grundgehalt von Bundesliga-Schiedsrichtern
Auch wenn Bundesliga-Schiedsrichter nicht in der gleichen Gehaltsliga wie Top-Spieler wie Harry Kane oder Jude Bellingham spielen, ist ihr Jahresverdienst durchaus beachtlich – zumindest in der 1. Liga und besonders auf internationalem Niveau.
Hier ist der Überblick über die jährlichen Grundgehälter für die Saison 2024/2025:
- FIFA-Schiedsrichter: 80.000 Euro
- Bundesliga-Schiedsrichter mit mind. 5 Jahren Erfahrung: 70.000 Euro
- Schiedsrichter ohne FIFA-Lizenz in der Bundesliga: 60.000 Euro
- 2. Bundesliga-Schiedsrichter: 40.000 Euro
Diese Zahlen klingen überzeugend, doch wichtig zu wissen: Die Gehälter wurden zuletzt 2017 angepasst – trotz zahlreicher Diskussionen über eine Modernisierung und Professionalisierung des Berufsstandes.
Zusätzliche Einnahmen: Was gibt’s pro Spiel?
Neben dem fixen Jahresgehalt kassieren Bundesliga-Schiedsrichter und ihre Assistenten eine Pauschale pro Einsatz. Diese variiert je nach Liga und Funktion:
Pro-Spiel-Pauschalen (Saison 2024/2025):
- 1. Bundesliga (SR): 5.000 €
- 1. Bundesliga (Assistent): 2.500 €
- 2. Bundesliga (SR): 2.500 €
- 2. Bundesliga (Assistent): 1.250 €
- Vierter Offizieller – 1. Liga: 1.250 €
- Vierter Offizieller – 2. Liga: 600 €
Ein Bundesliga-Referee leitet im Durchschnitt etwa 15–20 Spiele pro Saison. In Kombination mit dem Jahresgehalt kann so ein Spitzenschiedsrichter auf bis zu 180.000 Euro jährlich kommen – steuerlich wohlgemerkt.
Was verdienen Schiris in den unteren Ligen?
So groß die Verantwortung in der Bundesliga ist – auch die Kluft zu den Amateur- und Semi-Profi-Ligen ist riesig. Dort ist der Job meist ein echter Liebesdienst für den Fußball.
Vergütung im Amateurbereich (pro Spiel):
- 3. Liga: 750 €
- Regionalliga: 300 €
- Oberliga: ca. 50 €
- Verbands-/Landesliga: ca. 34 €
- Kreisliga und tiefer: ca. 20 €
Viele dieser Spiele werden ehrenamtlich geleitet, oft kommen die Schiedsrichter sogar auf eigene Kosten zum Einsatzort. Hier zählt in erster Linie die Liebe zum Spiel – nicht der Verdienst.
Internationale Einsätze: Mehr Aufwand, mehr Geld
Richtig lukrativ wird es für die Unparteiischen, wenn sie auf großer Bühne unterwegs sind – etwa bei der UEFA Champions League, Europa League oder Turnieren wie der EM oder der WM.
Beispiel: EM 2024 in Deutschland
- Startprämie für Haupt-Schiedsrichter: 67.000 €
- Gruppenspiele: 5.000 € pro Spiel
- K.O.-Runde: 10.000 € pro Spiel
- Assistenten: 2.500 €–5.000 €
- VAR-Schiedsrichter: bis zu 5.000 €
Beispiel: WM 2022 in Katar
- Pauschale: 67.000 €
- Gruppenspiel: 2.900 €
- K.O.-Spiel: 9.600 €
- Maximalverdienst bei Finaleinsatz: bis zu 290.000 €
UEFA-Wettbewerbe
- UEFA Champions League: 4.800 € pro Spiel (Viertelfinale und weiter: 5.800 €)
- Tagespauschale für Reisen: 200 €
Schiedsrichter wie Felix Brych oder Daniel Siebert konnten sich mit internationalen Einsätzen ein deutlich höheres Einkommen sichern – oft weit über die nationalen Einnahmen hinaus.
Wie sieht’s im europäischen Vergleich aus?
Deutschland steht mit seiner Schiedsrichtervergütung im oberen Mittelfeld – doch es gibt nationale Ligen, die noch besser zahlen:
- Premier League (England):
– Jahresgehalt: ca. 44.700–48.800 €
– Spielprämie: etwa 1.340 € - La Liga (Spanien):
– Grundgehalt: ca. 10.000 € monatlich
– Spielprämie: ca. 3.631 € - Serie A (Italien):
– Fixum: bis zu 80.000 €
– Pro Spiel: 3.800 €
Italien und Spanien investieren stark in professionelle Strukturen – auch, um Schiedsrichter langfristig an den Profibereich zu binden.
Wie schwer ist es, Bundesliga-Schiedsrichter zu werden?
Kurze Antwort: Extrem schwer. Von rund 75.000 registrierten Schiedsrichtern in Deutschland schaffen es nur etwa 25 ganz nach oben in die 1. Liga. Dafür braucht es:
- Jahrelange Erfahrung in unteren Ligen
- Körperliche und mentale Höchstleistungen
- Permanente Weiterbildung
- Ein nahezu makelloses Auftreten unter öffentlicher Beobachtung
Was viele nicht wissen: Selbst Bundesligaschiedsrichter arbeiten oft noch in einem Hauptberuf – etwa als Lehrer, Jurist oder Unternehmensberater. Der DFB-Schiedsrichterjob ist in der Regel ein sehr gut bezahltes, aber anspruchsvolles „Nebenamt“.
Fazit: Gute Bezahlung – aber nur für wenige
Das Schiedsrichter Gehalt in der Bundesliga mag nicht mit dem Einkommen von Fußballprofis mithalten, doch es ist – zumindest für die Top-Leute – finanziell sehr lukrativ. Vor allem wer häufig pfeift, international eingesetzt wird oder zur FIFA-Riege gehört, kann mit einem Jahresverdienst von über 200.000 Euro rechnen. Doch diesen Status erlangen nur wenige.
Für die allermeisten Schiedsrichter in Deutschland bleibt das Pfeifen ein Nebenjob mit bescheidener Bezahlung – aber dafür mit viel Herzblut, Verantwortungsbewusstsein und echter Fußballleidenschaft.
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